Drei positive Veränderungen im US-Gesundheitswesen im Jahr 2020

Geschrieben von Brian Dishman, Senior Consultant
Bereits früher, vor der Umbenennung in Talogy, von PSI Talent Management oder Cubiks veröffentlicht.

Es besteht kein Zweifel, dass die US-Gesundheitsbranche im Kampf gegen COVID-19 vor einer der größten Herausforderungen steht, die sie je erlebt hat. Viele dieser Organisationen – wenn nicht sogar die meisten – haben sowohl finanzielle Folgen als auch psychische Probleme bei ihren Mitarbeiter:innen erlebt, die nicht unbemerkt bleiben können. Während sich die Gesundheitsbranche erholt, lernt, sich auf neue Richtlinien, Vorschriften und Ansätze für die Patientenversorgung und -sicherheit einzustellen, und strategische Pläne für die Zukunft ausarbeitet, konnte ich nicht umhin, über einige positive Veränderungen nachzudenken, die sich als Folge der COVID-19-Pandemie für die Branche ergeben könnten.

Im Folgenden sind drei positive Veränderungen aufgeführt, die ich bisher als Reaktion darauf gesehen habe und die sich auf die künftige Gesundheitsversorgung auswirken werden.

1. Erweiterter Zugang zur Versorgung durch Telemedizin

Vor COVID-19 waren viele Gesundheitseinrichtungen aus verschiedenen Gründen nur langsam oder gar nicht in der Lage, Fernbehandlungen und telemedizinische Verfahren einzuführen – vielleicht hatten sie es schon einmal versucht und konnten es nicht umsetzen, verfügten nicht über die entsprechende Technologie, die Einführung verlief schleppend und befand sich in der Anfangsphase, oder sie waren einfach der Meinung, dass dies in ihrer Einrichtung nicht funktionieren könnte. Als COVID-19 eine Bedrohung für die Möglichkeit der Patient:innen darstellte, sicher in die Gesundheitseinrichtungen zu kommen, zwang dies viele Organisationen im Prinzip dazu, ihr Modell der Gesundheitsversorgung zu überdenken und sich kopfüber in den Telemedizinmarkt zu stürzen. Die gute Nachricht ist: Viele haben schnell gelernt, dass sie es schaffen können, und schnell gehandelt. Ein Kunde aus dem Gesundheitswesen, mit dem ich zusammenarbeite, berichtete, dass der Anteil der telemedizinischen Besuche an den Patientenbesuchen früher bei etwa 10 % lag und nun für den Rest des Jahres auf etwas über 30 % prognostiziert wird.

Die alte Welt, in der mehr als 20, 30 oder 40 Patient:innen in einer Arztpraxis saßen, wird es womöglich nie mehr geben, und die Gesundheitseinrichtungen brauchen eine Möglichkeit, die notwendige Versorgung weiterhin zu gewährleisten. Die Telemedizin könnte die Antwort auf diese neue Welt sein. Natürlich haben die derzeitigen Lockerungen der staatlichen Vorschriften und die Änderungen bei den Zahlungsmodellen den Übergang erleichtert, aber ich gehe davon aus, dass der Aufwärtstrend der Telemedizin trotz der Herausforderungen (z. B. Vorschriften und Technologiezugang) weiter zunehmen wird. Tatsächlich berichtet Arizton, dass 76 % der Krankenhäuser in den USA aus der Ferne mit ihren Patient:innen in Kontakt sind und dass der US-amerikanische Markt für Telemedizin bis 2020 ein Volumen von etwa 10 Milliarden Dollar und ein jährliches Wachstum von 80 % aufgrund der Auswirkungen von COVID-19 erreichen soll.

2. Innovation

Nur sehr wenige Menschen in der heutigen Welt haben erlebt, wie eine Pandemie dieser Art über den Globus hinwegfegt, aber zu sehen, wie die Menschen reagiert haben und im Kampf gegen COVID-19 zusammengerückt sind, war inspirierend. Ein erfreuliches Ergebnis ist nicht nur, wie Menschen und Organisationen zusammengefunden haben, sondern auch, wie dies zu Innovationen geführt hat. Der Artikel der Harvard Business School „The One Good Thing Caused by COVID-19: Innovation“ liefert mehrere großartige Beispiele, darunter Roboter in Krankenhäusern, die den Patient:innenen Mahlzeiten und Medikamente bringen, um das Risiko zu verringern, neue Möglichkeiten für Museen und Galerien, über Onlineplattformen mit den Menschen in Kontakt zu treten, und sogar Amazons „Just Walk Out“-Technologie, die KI und Computer-Vision-Technologie nutzt, um es den Kund:innen zu ermöglichen, den Bezahlvorgang an der Kasse komplett zu überspringen und direkt abgerechnet zu werden.

Zu den anderen gesundheitsspezifischen Veränderungen, die ich in der Branche und bei Klient:innen beobachtet habe, gehören auch kreative Wege zur Herstellung von medizinischen Geräten und Ausrüstungen, die zur Bekämpfung von COVID-19 benötigt werden, wie z. B. dringend benötigte PSA-Ausrüstung und Beatmungsgeräte. Genau wie andere Unternehmen ihre Umgebungen für ihre Kund:innen umgestalten, um die Gesundheitsrisiken für Kund:innen und Mitarbeiter:innen zu verringern, ist das im Gesundheitswesen nicht anders, und ich denke, dass wir einige positive Veränderungen bei den Sicherheitsverfahren erleben werden.

3. Widerstandsfähige Führung im Gesundheitswesen

Inzwischen haben wir alle großartige Beispiele von Führungskräften gesehen und gehört, die sich den Herausforderungen stellen, denen ihre Organisationen in diesen beispiellosen Zeiten gegenüberstehen, und die zeigen, was es bedeutet, eine große Führungskraft zu sein. Die Krise hat viele gezwungen zu überprüfen, was sie von ihren Führungskräften wollen und brauchen.

Als jemand mit einem einzigartigen Hintergrund sowohl in der Arbeits-und Organisationspsychologie als auch im Gesundheitsmanagement, der zahlreiche Organisationen bei der Auswahl und Entwicklung von Führungskräften unterstützt hat, ist es beruhigend zu sehen, dass viele andere Leute die allgemeinen und zentralen Führungskompetenzen zur Kenntnis nehmen, die nicht nur jetzt in diesen Krisenzeiten benötigt werden (und für die Zukunft erwünscht sind), sondern schon immer als Prädiktoren für die Leistung in Führungsrollen identifiziert wurden. Dazu gehören beispielsweise Führungskräfte mit hoher emotionaler Intelligenz, Widerstandsfähigkeit, Optimismus und einer strategisch orientierten Denkweise (z. B. innovativ und offen für neue Ideen). Nachdem die Unternehmen nun die Führungsqualitäten erkannt haben, die zum Erfolg beitragen, wird die weitere Auswahl und Entwicklung von Führungskräften in diesen Bereichen den Unternehmen zweifellos dabei helfen, auch künftig positive Fortschritte zu machen.

Auch wenn das Jahr 2020 ein schwieriges war, vor allem in der Gesundheitsbranche, denke ich, dass wir aus den Herausforderungen, mit denen wir konfrontiert waren, lernen und in eine bessere Zukunft blicken können, wenn wir uns auf die positiven Aspekte konzentrieren, von denen einige oben beschrieben wurden.

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