Verringerung unfreiwilliger Kündigungen durch Fokus auf Verhaltenskompetenzen

Personalverantwortlichen die Instrumente an die Hand geben, um zur Unternehmenskultur passende Kandidat:innen zu identifizieren

Die Herausforderung

Dieses regionale Gemeinschaftskrankenhaus steht für die Herausforderungen, mit denen die meisten kleineren Gesundheitseinrichtungen konfrontiert sind. Es ist auf dem Weg hin zu einer leistungsstarken integrierten Einrichtung, die aus zwei sehr unterschiedlichen Krankenhäusern besteht – beide unter relativ neuer Leitung. Die Einrichtung erfindet sich neu, um den Bedürfnissen der Menschen gerecht zu werden. Sie möchte Mitarbeiter:innen anziehen und halten, die anpassungsfähig sind und zu dieser Kultur passen.

Eine eingehendes kulturelles Assessment durch das Talogy-Team ergab, dass die Mitarbeiter:innen mit den neuen Hochleistungserwartungen, darunter der Anpassung an LEAN-Prozesse, zu kämpfen hatten. Das Unternehmen kam zu dem Schluss, dass einige Mitarbeiter:innen nicht für eine Hochleistungskultur geeignet sind. Die Analyse ergab auch, dass viele Pflegekräfte ihre Arbeit nicht „patientenorientiert“, sondern eher „pflegeorientiert“ ausführten, d. h. sie richten ihren Tagesablauf und ihre Arbeitsweise nach ihren spezifischen pflegerischen Aufgaben aus und nicht nach den Bedürfnissen der Patient:innen.

Die leitenden Führungskräfte erkannten, dass sie bewusster an die Mitarbeiterauswahl herangehen mussten, da ihre Programme zur Prozessverbesserung und zur Patientenzufriedenheit sonst keine Wirkung zeigen würden. An der außergewöhnlich hohen Quote von Kündigungen aus wichtigem Grund wurde auch ersichtlich, dass Manager sich nicht ideal für Auswahlentscheidungen eigneten. Es war nicht ungewöhnlich, dass ein:e Personalverantwortliche:r z. B. eine Pflegefachkraft oder einen Pflegeassistenten auf Grundlage des Lebenslaufs und des Vorstellungsgesprächs auswählte, nur um kurz nach der Einstellung festzustellen, dass der Mitarbeiter/die Mitarbeiterin schwerwiegende Verhaltens- und Leistungsprobleme hatte oder einfach nicht in die neue Kultur passte.

Die Lösung

Die Personalleitung beauftragte die Personalabteilung mit der Suche nach einem Ansatz, der es ermöglicht, Mitarbeiter:innen zu identifizieren, die besser zu der von ihnen angestrebten Kultur passen, und kurzfristig die Anzahl der vorzeitigen Kündigungen aus wichtigem Grund zu verringern. Das Team von Talogy Healthcare Consulting entwickelte ein umfassendes Auswahlsystem, indem es die wichtigsten Verhaltenskompetenzen definierte, Interviewing Solutions (früher bekannt als Select Interviewing®) implementierte und das Verhaltensscreening vor der Einstellung in das ATS-System integrierte.

Wie sieht ein umfassendes Auswahlsystem aus?

  • Definieren Sie die wichtigen und vorhersagbaren Verhaltenskompetenzen, die Sie anstreben müssen (z. B. Zuverlässigkeit, Detailtreue, Zusammenarbeit, Anpassungsfähigkeit, Patientenorientierung)
  • Bauen Sie diese Kompetenzen in das Auswahlsystem ein, einschließlich:
    • des Bewerbungsverfahrens
    • des Lebenslaufprüfverfahrens
    • Talogy’s Lösungen im Gesundheitswesen – individuell gestaltete Gesprächsleitfäden auf Ebene der Jobfamilien und Schulungen für einstellende Manager:innen
    • Talogy-Verhaltensbeurteilungen vor der Einstellung

Die gleichen Verhaltenskompetenzen wurden dann in das Leistungsmanagementsystem integriert, sodass die Mitarbeiter:innen nach denselben Verhaltenskompetenzen bewertet werden, die auch im Auswahlprozess im Mittelpunkt stehen.

Die Ergebnisse

 

involuntary terminations 90 days graph
Die Anzahl der vorzeitigen (90 Tage) unfreiwilligen Kündigungen ist um über 80 % zurückgegangen.

 

involuntary terminations first year graph
In Hinblick auf Kündigungen nach einem vollen Jahr ist ein ähnlicher Rückgang zu erkennen.

Zusammenfassung

Man kann eine neue Kultur nicht mit den falschen Leuten aufbauen. Diese Einrichtung wollte das richtige Team für eine Hochleistungskultur zusammenstellen, doch bei 15 % der neu eingestellten Mitarbeiter:innen stellte sich schnell heraus, dass sie nicht geeignet waren. Das bedeutet, dass die Personalabteilung ständig Zeit und Energie aufwenden musste, um nach Kandidat:innen für die immer gleichen Stellen zu suchen. Durch das neue Auswahlsystem und die neuen Tools erhalten einstellende Manager die Möglichkeit, für die neue Kultur geeignete Kandidat:innen besser zu identifizieren. Mit den richtigen Leuten an Bord kann sich das System nun auf die anderen wichtigen Veränderungen konzentrieren, die eine Hochleistungskultur fördern.