Das Verhalten der Führungskräfte ist wichtig für die Sicherheitskultur und die Sicherheitsleistung

Die Herausforderung

Ein Fortune-1000-Unternehmen aus der Güterverkehrs- und Eisenbahnindustrie wollte seine Sicherheitskultur und -leistung in allen seinen Betrieben in den USA verbessern. Nach einigen schwerwiegenden Unfällen an den großen Standorten des Unternehmens stellte die Unternehmensleitung fest, dass es auf der Ebene der Vorgesetzten Lücken im Sicherheitsverhalten gab. Details aus Untersuchungen von Vorfällen, Sicherheitsaudits und Befragungen deuteten darauf hin, dass die Vorgesetzten an diesen Standorten regelmäßig risikoreiches Verhalten an den Tag legten und es ihnen an den für ein wirksames Sicherheitsverhalten erforderlichen zwischenmenschlichen Fähigkeiten und Führungsqualitäten mangelte. Das Unternehmen hatte bereits seit über vier Jahren in anderen Einrichtungen Talogys Beurteilungen vor der Einstellung von Mitarbeiter:innen in Einstiegspositionen eingesetzt, was zu einem erheblichen Rückgang der Unfälle mit Ausfallzeiten über einen Zeitraum von drei Jahren geführt hatte.

In Anbetracht dieser erfolgreichen Partnerschaft und bewährter Ergebnisse wandte sich die Organisation an Talogy, um eine Entwicklungslösung zu finden, die den Bedarf an der Identifizierung und Verbesserung von Führungsdefiziten im Bereich Sicherheit bei den derzeitigen Vorgesetzten decken könnte. Eine bestimmte Anlage innerhalb der Produktionsabteilung wurde als Pilotstandort ausgewählt. Dieser Standort stellt Gummiprodukte für die Eisenbahn- und Lokomotivindustrie her und beschäftigt etwa 150 Mitarbeiter:innen. Aufgrund der Tatsache, dass dort viele der oben genannten Probleme mit dem Führungsverhalten auftraten, war es ein idealer Ort für diese Pilotstudie.

Die Lösung

Ausgehend von der Notwendigkeit, mit den vorhandenen Vorgesetzten zu arbeiten, führte die Organisation das SafetyDNA^® for Leaders Development Program ein. Das Führungsteam des Standorts, bestehend aus 12 Manager:innen, Vorgesetzten und Teamleiter:innen, nahm an dem Programm teil. Zunächst füllten sie die Online-Beurteilung SafetyDNA for Leaders aus, ein validiertes Instrument zur Messung der SafetyDNA, des Führungsstils und der Kompetenzen im Bereich Sicherheitsverhalten einer Person. Die Teilnehmer:innen absolvierten außerdem jeden der folgenden Schritte des Programms:

• Eine Umfrage zum Sicherheitsklima misst die Wahrnehmung von Sicherheit durch die Mitarbeiter:innen
• Ein eintägiger Workshop, in dem die Teilnehmer:innen ihre Ergebnisse überprüfen und ein Verständnis für ihre SafetyDNA sowie für ihren Führungsstil und dessen Auswirkungen auf die Sicherheit ihrer Teammitglieder gewinnen
• Einzelcoaching-Sitzungen, in denen die Teilnehmer:innen eine Nachbesprechung ihrer Bewertungsergebnisse erhalten und anschließend einen persönlichen Aktionsplan zu Sicherheitsverhalten für Führungskräfte erstellen

In der persönlichen Coaching-Sitzung erstellten alle Teilnehmer:innen einen detaillierten Aktionsplan für ihr Verhalten, der ihnen helfen sollte, blinde Flecken in ihrem Profil als Sicherheitsführungskraft zu überwinden und ihre vorhandenen Stärken zu nutzen. Diese Pläne variierten je nach Führungskraft und befassten sich mit verschiedenen Situationen, die sich auf die Sicherheit und das Risiko auswirkten, angefangen von gefährlichen Bedingungen bis hin zur zwischenmenschlichen Dynamik mit ihren Teammitgliedern und Kolleg:innen. Diese Aktionspläne wurden regelmäßig nachverfolgt und nach den jeweiligen Zeitplänen abgeschlossen.

Die Ergebnisse

Die Ergebnisse der Intervention im Laufe der Zeit waren positiv und signifikant. Das Diagramm zeigt die Gesamtzahl der von der OSHA erfassten Verletzungen und verletzungsbedingten Ausfalltage in den sieben Monaten vor der Umsetzung im Vergleich zu den elf Monaten nach der Umsetzung. Die Ergebnisse zeigten, dass die Zahl der meldepflichtigen Unfälle in diesem Zeitraum um 83 % zurückging, obwohl der Zeitraum nach der Einführung vier Monate länger war als der Zeitraum vor der Einführung.

Der Rückgang der Ausfalltage war sogar noch dramatischer. Während im Zeitraum vor der Einführung 12 Ausfalltage zu verzeichnen waren, gab es in den 11 Monaten nach der Einführung überhaupt keine Ausfalltage mehr, was zu einer 100-prozentigen Verringerung der Ausfalltage an diesem Standort führte.

Während dieses Zeitraums gab es am Standort keine wesentlichen Änderungen in Bezug auf Leitung, Ausbildung, Richtlinien und Verfahren, Personal oder die Art der Arbeit. Trotzdem konnte der Standort die Zahl der meldepflichtigen Verletzungen und der verlorenen Arbeitstage deutlich senken. Diese Rückgänge sind nicht nur statistisch signifikant, sondern verdeutlichen auch den Einfluss, den die Führungskräfte auf die Sicherheitsleistung und das tägliche Sicherheitsverhalten der Mitarbeiter:innen haben können.

Nach Angaben der OSHA belaufen sich die durchschnittlichen direkten Kosten einer meldepflichtige Verletzung auf etwa 40.000 USD. Dies ist wahrscheinlich eine Unterschätzung, da einige Quellen höhere Kostenschätzungen liefern. Legt man diesen geschätzten Betrag zugrunde, so würden die fünf weniger zu verzeichnenden Verletzungen eine direkte Kosteneinsparung von 200.000 USD bedeuten. Die indirekten Kosten im Zusammenhang mit diesen Verletzungen wären wahrscheinlich viermal so hoch. Diese Kosten könnten sich im Laufe der Zeit leicht auf mehr als 1 Million USD summieren.

Die Ergebnisse

Diese Ergebnisse zeigen, wie wichtig das Verhalten der Führungskräfte für die Sicherheitskultur und die Sicherheitsleistung eines Unternehmens ist. Die Studie liefert auch eindeutige Beweise dafür, dass das SafetyDNA for Leaders Development Program zu bedeutsamen Verhaltensänderungen bei den Führungskräften führt, was sich wiederum in einem sichereren Arbeitsplatz, weniger Verletzungen und weniger Ausfalltagen niederschlägt. Indem man bei jeder einzelnen Führungskraft ansetzt und sich darauf konzentriert, wie sie persönlich das Risiko verringern kann, kann ein Unternehmen wirklich bedeutende Fortschritte auf dem Weg zur Sicherheit und bei der allgemeinen Sicherheitsleistung erzielen.